Lichtfreunde

Lichtfreunde
Lichtfreunde,
 
ursprünglich protestạntische Freunde, ein unter dem Einfluss von Rationalismus und Aufklärung von Leberecht Uhlich (* 1799, ✝ 1872) 1841 in Gnadau (heute Landkreis Schönebeck) gegründeter Verein, dem v. a. liberale Pfarrer, Lehrer und Professoren angehörten. Gegen Erweckungsbewegung und Orthodoxie beriefen sich die Lichtfreunde auf die »protestantische Glaubensfreiheit« und setzten sich für freie Forschung und eine vernunft- und zeitgemäße Verkündigung ohne Zwang und geistige Bevormundung ein. Kirchliche Maßnahmen (Amtsentlassungen) gegen führende Persönlichkeiten wie Gustav Adolf Wislicenus (* 1803, ✝ 1875), Julius Rupp (* 1809, ✝ 1884) und E. W. Baltzer führten zur Gründung freier Gemeinden, u. a. 1846 in Königsberg durch Rupp und 1847 in Nordhausen durch Baltzer sowie in Magdeburg, das mit Uhlich an der Spitze zum Zentrum der Bewegung wurde. Ihren Höhepunkt erlebte die Bewegung in der Revolutionszeit 1848/49. 1859 schlossen sich die Lichtfreunde mit den Deutschkatholiken zum Bund Freireligiöser Gemeinden (Freireligiöse) zusammen.
 
 
J. Brederlow: »L.« u. »Freie Gemeinden«. Religiöser Protest u. Freiheitsbewegung im Vormärz u. in der Revolution von 1848/49 (1976).
 

Universal-Lexikon. 2012.

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